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Schifffahrts-Aktien

Dieser Artikel hat nur indirekt etwas mit der Schifffahrt zu tun und wird wohl eher weniger Leute interessieren, dennoch möchte ich in diesem Beitrag einen anderen Blick auf die Schifffahrtsgesellschaften werden.

Es soll heute um den Aktienmarkt gehen! Da ich mich intensiv mit dem Aktienmarkt beschäftige und die Wirtschaftlichen Zusammenhänge einfach sehr interessant finde, möchte ich heute mal über einige Unternehmen schreiben.

Vielleicht schauen wir uns erst einmal an, welche Reedereien überhaupt auf dem Börsenparkett vertreten sind:

Kreuzfahrkonzerne

Norwegian Cruise Lines
Carnival Corp
Royal Caribbean Cruises
TUI AG

Schifffahrtsunternehmen

Hapag-Lloyd
Moller-Maersk
Viking Line
Hamburger Hafen und Logistik AG
Hanse Yachts AG

Übersicht der Kreuzfahrtkonzern-Struktur

  • Oceania Cruises
  • Orient Lines
  • Regent Seven Seas Cruises

 

Die Auswahl von Börsennotierten Unternehmen aus der Schiffahrt ist recht übersichtlich, besonders im Bereich der Frachtschiffsreederein. Daher beschränke ich mich auf den Anlagebereich der Kreuzfahrtkonzerne. Wie Ihr seht gibt es davon auch nur eine kleine Anzahl, welche aber nahezu den gesamten Weltweiten Markt abdecken!

Aber vorerst die Frage Wie geht es der Schifffahrtsbranche überhaupt?

Seit der Finanzkrise im Jahre 2007 steckt die Schifffahrt in einer tiefen Krise, welche durch ein enormes überangebot an Schiffen ausgelöst wurde. Vor der Finanzkrise wurden neue, größere Schiffe geordert – nach 2007 wurden diese aber nicht benötigt, da die Frachtraten drastisch eingebrochen sind. In der Folge gingen Zahlreiche Reedereien in konkurs bzw. fahren jährlich rote Zahlen ein, um kosten zu senken und das Überangebot zu reduzieren, wurden teilweise neue Frachtschiffe direkt abgewrackt – so absurd es auch klingt, zeigt dies die Verzweiflung der Branche! Derzeit bessert sich die lage durch größere Containerschiffe, welche die Waren wirtschaftlicher transportieren können und durch Partnerschaften der großen Reedereien, welche vorher Konkurrenten waren!

Die Zivile Seefahrt ist von diesen Ereignissen relativ unbeeindruckt geblieben! Die Passagierzahlen der Kreuzfahrtreedereien steigen von Jahr zu Jahr und das Weltweit! Immer neue Schiffe der Superlative locken die zahlende Kundschaft an und bieten längst nicht nur für das betagte Publikum die passende Unterhaltung. Die Amerikaner haben gezeigt wie man es macht um ein breites Publikum anzusprechen und schippern alle Altersklassen von 1-99+ für einige Tage durch die Karibik. Betuchte Rentner mieten sich gleich bis ans Lebensende eine Kabine und genießen das treiben und die wechselnde Geschafft an Bord der Kreuzfahrtschiffe. Ob das Seniorenheim in Florida oder die Kreuzfahrtreederei das Geld für die Unterkunft bekommt ist auch egal! Ein Nachvollziehbarer Trend, oder? Vielleicht stammt das Geld für die Unterkunft ja aus Dividendenzahlungen? Denn im Gegensatz zu Deutschland gibt es in den USA eine solide Aktienkultur, welche zur Vermögensbildung im Alter genutzt wird! Dort gilt wer nicht selbst vorsorgt, hat im Alter verloren!

Zum vergleich: In Deutschland sind nur 14,7% der Bevölkerung an der Börse investiert
In den USA sind es 56% der Bevölkerung! Uff was für ein Unterschied!

Ich möchte gar keine Beispielrechnungen durchführen nach dem Motto – “was wäre wenn?”.
Fest steht mit der richtigen Aktienauswahl und einer breiten Diversifikation wäre der Lebensabend in einer Kabine auf der AIDAPrima gesichert. Die Frage ist nur ob die Rendite für eine Innenkabine oder doch für die Balkonkabine ausreicht.
Die Anzahl der Passagier steigt seit Jahrzehnten stark an, im Jahr 2017 rechnen die Experten mit einer weltweiten Passagieranzahl von 25,3 Millionen.

Was sind die Ursachen für diesen Anstieg?

Die Schiffe

Zum einen arbeiten die Reedereien an immer neuen Schiffen der Superlative welche Marketingtechnisch extrem beworben werden. Egal ob auf Plakaten, print Medien, in TV & Radio Spots oder natürlich im Internet – besonders die Schiffe der AIDA und TUI sind allgegenwärtig. An Bord werde den Passagiere immer neue ausgefallenere Attraktionen geboten wie z.B. Gläserne Fahrstühle, Wasserrutschen, Kletterwände und auch das Entertainment nimmer immer weiter zu. Wo es auf kleinen oder älteren Schiffen nur ein Abendprogramm gab, gibt es heute Kinos, Bars, Clubs, Circus Shows, Tanz und Musik – Langeweile sollte dort nicht mehr aufkommen. Und dennoch bietet die Megaliner noch Rückzugsorte auf Deck sowie auch unter Deck!

Die Routen

Die Routen sind mittlerweile auch so vielfältig, dass jeder die richtige für sich finden sollte. Egal ob mit der AIDACara zum Polarlicht gucken nach Norwegen, die Städtereise mit dem Ozeanriesen, Inselhopping durch die Karibik oder doch lieber gleich die Weltumseglung?

Der Preis

Je mehr Passagiere auf einem Schiff platz finden, desto wirtschaftlicher kann dieses Betrieben werden, zusammen mit neuen Technischen Raffinessen wie dem LNG Antrieb oder dem Luftblasen-Teppich unter dem Schiff sorgen für eine reduzierung des Treibstoffverbrauchs und somit für eine wirtschaftlichere Nutzung.

Das Klientel

Neue oder modernisierte Schiffe sprechen ein viel breiteres Publikum an als altgediente Oceanliner. Egal ob Single, Familie oder Rentnergesellschaft auf den Schiffen von AIDA und Co kommt jeder auf seine kosten. Natürlich möchte nicht jeder sein Urlaub im Massentourismus Hotel verbringen sondern sehnt sich nach Seefahrer Romantik und möchte das Meer fühlen. Auch dafür gibt es passenden Schiffe und Reedereien wie die Hapag Lloyd, oder Hurtigruten. Besonders die Ausrichtung auf Familien ist clever und sorgt für immer neues und nachwachsendes Publikum! Die Kinder die heute mit Ihren Eltern fahren, finden sich vielleicht in 15 Jahren mit der eigenen Familie auf einem Schiff wieder!

Das Online-Marketing

Zum einen erfolgt das Marketing durch die Reedereien selbst, welche Ihre neuen Dampfer und Reisen anpreisen. Es war noch nie so leicht aufregenden Medienwirksame Bilder zu produzieren wie heute und somit auf sich aufmerksam zu machen. Wie wäre es mit einem Drohnen Rennen durch die AIDAPrima? Immerhin über 400.000 Klicks hat dieses Video bei YouTube. So lernt man sein potentiellen Urlaubsort aus einem anderen Blickwinkel kennen.
Zudem gibt es eine vielzahl von Webseiten, welche sich mit dem Thema Kreuzfahrt beschäftigen und über Affiliatelinks Buchungen generieren. Somit muss sich die Reederei um nichts kümmern und die Kunden kommen hineingeflogen.
Bleiben wir noch beim Online Marketing: Die Sozialen-Medien sollten ebenso wenig vernachlässigt werden, egal ob Facebook, Instagram, YouTube oder Twitter – die Reedereien haben ein ausgeklügeltes Konzept des Viralenmarketings und posten regelmäßig neuen Content und sorgen somit für eine steigende Zahl an Abonnenten.

Schauen wir uns doch mal die Zahlen an:

Interessante Zahlen die zeigen wie gefragt die Unternehmen beim Publikum sind. Zumal eine größere Reichweite zu mehr Klicks bzw. Buchungen führt.
Reisende welche eines der Schiffe besucht haben, teilen Ihre Fotos bei den Netzwerken und verschlagworten diese, woraufhin andere Nutzer auf die Fotos und die Reedereien aufmerksam werden. Der ein oder andere traut vielleicht dem Hochglanzfotos auf einer Webseite weniger als den Fotos der User aus den Netzwerken, welche neben den Fotos meist auch Ihre Erlebnisse teilen. Soziale Netzwerke sind also ein nicht zu unterschätzendes Marketing Werkzeug und dazu auch noch kostenlos für die Reedereien.

Das Offline-Marketing

Klassisch gibt es die Reisebüros, welche in den letzten Jahren wieder stärker nachgefragt werden, besonders der Anteil am Umsatz durch Kreuzfahrten wächst stetig an. Die steigende Anzahl von Vergleichsportalen im Internet verwirrt die potentiellen Kunde häufig eher als das es ihnen hilft! Folglich erfolgt der Gang ins nächste Reisebüro!

Printmedien und Werbespots sorgen ebenfalls für Aufmerksamkeit, wobei Kunden immer abgestumpfter auf Werbung reagiert, welche nicht auf Ihne zugeschnitten ist.

Ein sehr wichtiger und effektiver Punkt ist die Mundpropaganda, zu gerne erzählen wir von unserem Urlaub mit der Familie und schwärmen dem zu Hause gebliebenen etwas vor, ob er will oder nicht. Meist wird einem die Kreuzfahrt aber so schmackhaft gemacht, dass man sich kurz danach selbst bei aida.de mit gezückter Kreditkarte wiederfindet.

Ich hole weit aus, denn eigentlich sollte es ja in diesem Artikel um Aktien gehen, aber all diese Überlegungen zählen zu einer Aktienanalyse. Natürlich zählen auch die Fundamentalen Daten, sowie ein Blick auf die Unternehmensstruktur und Führung zu einer soliden Bewertung. Besonders interessant ist dabei die Historische Veränderung von Umsatz und Gewinn, getätigte Investitionen und der Blick zum Konkurrenten!

Fazit

Der Markt der Kreuzfahrtbranche ist noch lange nicht gesättigt und es werden sich immer neue Trends und Zielgruppen entwickeln. Die Großen Konzerne teilen sich den Markt untereinander auf, kleinere Reederein können diese Konzerne kaum angreifen! Was passiert aber wenn es zu einer erneuten Wirtschaftskrise kommt? Verzichtet die Bevölkerung dann zu erst auf den Urlaub auf Hoher See und fährt wieder an den heimischen Baggersee? Sicherlich ist die Branche Krisenanfälliger als z.B.  Konsumgüter-Kkonzerne wie Nestle, dennoch bieten die Tourismus-Konzerne ein großen Potential!

Skeptischer bin ich hingegen bei Frachtunternehmen, natürlich werden diese Unternehmen immer benötigt, aber die Bigplayer wie Hapag Lloyd oder Maersk werden so schnell auch keinen Konkurs anmelden müssen, aber wie lange die Dürrephase noch anhält und wohin sich der Markt entwickelt ist fraglich. Ich denke, dass das Frachtaufkommen in den nächsten Jahren weniger stark ansteigt, da die Unternehmen bereits jetzt die Produktion in die Heimatländer nach Europa oder in die USA zurückverlagert. Dennoch steigt die Weltbevölkerung stetig an und die Nachfrage nach Produkten und Nahrungsmitteln wird steigen, aber ob es auch die Frachtraten tun? Dies ist meine Überlegung, jeder sollte sich vor einem Investment selber ein Szenario im Kopf zusammenstellen. Eventuell steht die Branche auf vor einem neuen Boom?

Aktienanalyse der Kreuzfahrtbranche

Blau Markiert sind die Börsennotierten Konzerne aus der Kreuzfahrtbranche. Diese weisen im Anlagetrend der Schifffahrt die höchsten Renditen durch Dividende und Kursanstiege aus. Zudem ist die Branche der Kreuzfahrer krisensicherer als die übrigen Unternehmen und lassen mehr Raum für Kursphantasien!

 

In diesem Sinne – Happy Investing!

Und wenn Du noch keine Ahnung vom Investieren hast, dann hast Du jetzt vielleicht gefallen daran gefunden!



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